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S
Abkürzung für Scientific Committee on Consumer Safety (zu deutsch etwa: Wissenschaftlicher Ausschuss für Verbrauchersicherheit). Gremium der Europäischen Kommission.
Darin arbeiten Wissenschaftler aus ganz Europa zusammen, aus Deutschland ist etwa eine Vertreterin des BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) ins SCCS berufen.
Der SCCS bewertet Verbraucherprodukte wie Kosmetische Mittel, Spielzeug, Kleidung aber auch Tätowierungen u.ä.) danach ob und inwiefern von ihnen möglicherweise Risiken für die Sicherheit oder Gesundheit von Verbrauchern ausgehen. Im Falle der Kosmetischen Mittel untersucht und bewertet der SCCS die Inhaltsstoffe. Mit seinen Einschätzungen (Opinions) legt es den Grundstein für die Zulassung (oder auch Nicht-Zulassung) dieser Stoffe im Rahmen des Kosmetik-Rechts.
Bezeichnet einen Vorgang, durch den sich Nanoteilchen durch physikalische Wechselwirkungen von selbst zu geordneten Strukturen zusammensetzen.
Edelmetall, das in feinst verteilter nanoskaliger Form oberflächlich besonders viele Silberionen (Ag+) abgibt. Diese wirken stark keimabtötend. Daher wird Nano-Silber unter anderem verwendet, um chirurgisches Besteck zu desinfizieren. Aber auch in vielen verbrauchernahen Produkten wie etwa Sport-Funktionstextilien oder Haushaltsgeräten (z. B. Kühlschränken) findet es Verwendung. Diese Anwendungen sind aufgrund möglicher schädlicher Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit umstritten.
auch: Kieselsäure
Die sehr harte, gegen chemische Stoffe und Verwitterung beständiger Metallverbindung ist das in der Erdkruste am häufigsten vorkommende Mineral. Es ist natürlicher Bestandteil der Zellwände zahlreicher Pflanzen. Siliciumdioxid wird in der Glas-, der Bauindustrie und in der optischen Industrie verwendet. In seiner amorphen Form ist es als Lebensmittelzusatzstoff E 551 als Trennmittel zugelassen.
Siliciumdioxid (SiO2) liegt nie nur in Form von Nanopartikeln vor. Es ist amorph, das Pulver enthält also stets Partikel sehr unterschiedlicher Größe. Ein wesentlicher Teil misst nur wenige Nanometer. Lange ging man davon aus, dass der menschliche Organismus Siliciumdioxid weder aufnehmen noch verwerten kann und es daher unverändert ausgeschieden wird.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den weit verbreiteten Stoff untersucht und kommt zu dem Ergebnis, dass keine gesundheitlichen Bedenken gegen einen Einsatz in Lebensmittelverpackungen bestehen. SiO2 kann und darf daher als Schicht auf die Innenseite von Kunststoffverpackungen und -Behälter für Lebensmittel aufgetragen werden. Weniger als 100 nm dick gilt sie als Nanomaterial und verhindert in PET-Kunststoffflaschen sehr wirksam, dass die Kohlensäure aus Getränken entweicht und Sauerstoff hineinkommt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht jedoch davon aus, dass Wasserflaschen derzeit nicht mit Siliciumdioxid beschichtet werden.
Chemisches Verfahren, bei dem durch eine Kombination verschiedener organischer und anorganischer Bausteine gezielt neue Werkstoffe hergestellt werden. Anders als bei herkömmlichen Verfahren werden die Ausgangsstoffe jedoch nicht erst bei hohen Temperaturen verflüssigt und in der Schmelze vermischt, sondern von vornherein in eine gelöste Form gebracht.
Gibt an, welche Oberfläche ein Kilogramm oder ein Kubikmeter eines bestimmten Materials besitzt.
Abkürzung für „Substances of Very High Concern“, zu deutsch: „besonders besorgniserregende Stoffe“.
Dieser Rechtsbegriff steht für alle Chemikalien, die von der Europäischen Chemikalien Agentur (ECHA) als besonders besorgniserregend eingestuft werden, weil sie für ernste Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit oder die Umwelt haben. Die Entscheidung darüber, ob ein Stoff besonders besorgniserregend ist, fällt die ECHA im Rahmen des Europäischen Registrierungsverfahrens für Chemikalien, REACH. Für die SVHC gelten in der EU besondere Regeln für die Zulassung, den Einsatz und die Information darüber.
Zu den SVHC gehören vor allem
• Stoffe, die krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährend sind (CMR)
• Stoffe, die schwer abbaubar (persistent) sind und sich in lebenden Organismen anreichern (Bioakkumulation)
• Stoffe mit schädlicher Wirkung auf das Hormonsystem (endokrine Disruptoren)
Wenn ein Stoff als besonders besorgniserregend eingestuft wurde, wird er auf eine Liste von Stoffen gesetzt, die möglicherweise künftig eigens zugelassen werden müssen. Diese so genannte Kandidatenliste wird alle sechs Monate aktualisiert und ist öffentlich. Derzeit sind etwa 175 Stoffe gelistet, Nanomaterialien sind nicht darunter.
Einwandige Nanoröhrchen; bestehen aus einer einzelnen Lage Atome und entsprechen einem aufgerollten nanoskaligen Graphen-Streifen.
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