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Weitgehend wasserunlösliches Schwermetall-Mineral, das in Form von Nanopartikeln bzw. -plättchen z.B. in kosmetischen Sonnenschutzmitteln als Schutz vor UV-Strahlung verwendet wird.
Zinkoxid selbst ist ein weißer, mineralischer Feststoff. Es kommt natürlicherweise in Form von Rotzinkerz (Zinkit) vor. Es ist gegen Hitze und Kälte stabil und kaum wasserlöslich. In seiner größeren Form findet Zinkoxid traditionell als Weißpigment in Malerfarben Verwendung. Es wird zudem in der Herstellung von Gummi sowie von Glas- und Keramikerzeugnissen eingesetzt. Weil Zinkoxid auch antibakteriell und desodorierend wirkt, ist es in seiner mineralischen Form häufig in Pflege-, Kosmetik- und Medizinprodukten enthalten.
In Kosmetika
Nano-Zinkoxid (ZnO) wird in der kosmetischen Industrie als UV-Filter-Pigment eingesetzt. Es absorbiert sowohl UV-A- als auch UV-B-Strahlen und findet sich daher in Sonnenschutzmitteln sowie in Hautpflegeprodukten mit UV-Schutz wie beispielsweise Tagescremes. Auf der Zutatenliste der Verpackungen wird es als ZINC OXIDE (NANO) aufgeführt.
Die Zinkoxid-Partikel, die in kosmetischen Mitteln als UV-Filter eingesetzt werden, sind zwischen 30 und 200 nm groß. Sie werden meist mit Siliciumverbindungen beschichtet. Auf diese Weise lassen sie sich im jeweiligen Produkt besser verteilen und verlieren vor allem ihre photokatalytischen Eigenschaften: Nano-Zinkoxid vermittelt unter Lichteinfluss die Bildung von freien Radikalen. Sauerstoffradikale wären jedoch ein unerwünschter Stressfaktor für die Haut.
Mit der Sonnencreme aufgetragen, legen sich die Nano-Zinkoxid-Partikel als schützender Film auf die oberste Hautschicht. Dort streuen und absorbieren sie die UV-Strahlen des Sonnenlichtes. Auf diese Weise wird die Haut vor schädlichen Sonnenfolgen wie Sonnenbrand, DNA-Schäden usw. geschützt. Durch die Kombination mit löslichen organischen UV-Filtern sind sehr hohe Lichtschutzwirkungen möglich.
Nanoskaliges Zinkoxid hat die gleiche Struktur wie mikrofeines. Auch seine chemischen und physikalischen Eigenschaften sind mikroskaligen ZnO sehr ähnlich. Allerdings ist nano-ZnO besser löslich und hat deutlich bessere UV-Filter-Eigenschaften als größer strukturiertes. Anders als das Weißpigment, ist nano-ZnO zudem für das menschliche Auge unsichtbar. Es hinterlässt also keinen weißlichen Film auf der Haut, so dass Sonnenhungrige sich zu ihrem eigenen Nutzen großzügiger eincremen.
Sicherheit
Nano-Zinkoxid gilt als sehr gut hautverträglich. Es war immer wieder Gegenstand von Risikobewertungen und Sicherheitsuntersuchungen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sowie die australische Arzneimittelbehörde TGA wiesen bereits in ihren Bewertungen aus den Jahren 2005 bzw. 2009 darauf hin, dass Nano-Zinkoxid nicht die Hautbarriere durchdringt und kein Gesundheitsrisiko für den Verbraucher darstellt. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass Nano-Zinkoxid in gesunde Haut nicht eindringt. Als „beschichtetes mikrofeines Zinkoxid“ war es seit Mitte der 1990er Jahre als UV-Filter für Kosmetika zugelassen. Das Wissenschaftliche Komitee für Verbrauchersicherheit der EU (Scientific Comittee on Consumer Safety, SCCS) bewertete nano-Zinkoxid als UV-Filter noch einmal für alle vorgeschriebenen Fragestellungen („toxikologischen Endpunkte“) und kam dabei erneut zu dem Ergebnis, dass es für die Anwendung auf der Haut sicher sei.
Studien an Tieren und Menschen zeigten, dass Nano-ZnO-Partikel weder in gesunde noch in geschädigte Haut eindringen. Zwar wurde beobachtet, dass aus den Nanopartikeln Zink-Ionen freigesetzt werden, die in die oberste Hautschicht eindringen können. Dies gilt allerdings als unbedenklich, da es keine Hinweise darauf gibt, dass sie von dort in die Blutbahn gelangen würden. Zudem ist die Menge des gelösten Zinks, das auf diesem Wege in den Körper gelangen könnte deutlich geringer als die Menge, die bereits natürlicherweise im Körper vorkommt.
Auch in Haut, die durch Sonnenbrand geschädigt ist, dringt nano-ZnO nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht ein. Auch die Menge der Zink-Ionen, die aus den Nanopartikeln freigesetzt wurden und die geschädigte Haut durchdrangen, war nicht größer als bei gesunder Haut. Im Rahmen der gesundheitlichen Bewertung von nano-ZnO wurde auch untersucht, wie es sich mit stärker geschädigter Haut verhält. Demnach sind auch dann keine gesundheitlichen Gefahren zu erwarten, wenn geringe Mengen nano-ZnO über kleinere Hautverletzungen in die Haut oder die Blutbahn gelangen sollten.
Für Sonnenschutz-Sprays geben Experten ebenfalls Entwarnung: Zwar würde Nanoskaliges Zinkoxid-Pulver als solches beim Einatmen Lungenschädigungen hervorrufen. In Sonnenschutzprodukten wird es aber nicht in freier Form verwendet, sondern ist in den Formulierungen der kosmetischen Mittel (Creme, Lotion etc.) gebunden. Nanoskaliges Zinkoxid wird zudem nicht in Druckgassprays eingesetzt. Nano-Zinkoxid kann aber in Produkten enthalten sein, die als Pumpsprays angeboten werden. Diese Sonnensprays bilden nur einen sehr groben Sprühnebel aus, der nicht leicht bzw. nicht fein genug ist, um in die tieferen Atemwege und die Lunge zu gelangen. Die Charakteristika des Sprühnebels werden von den Herstellern routinemäßig überprüft. Ungeachtet dessen sollten die Produkte nicht in der Nähe des Gesichts versprüht werden.
Sonnenschutzprodukte sollten in jedem Fall nur auf intakter Haut angewendet werden. Bei Sonnenbrand sollte die Haut, unabhängig von der Zusammensetzung der Sonnenschutzprodukte, überhaupt keiner weiteren Sonnenstrahlung mehr ausgesetzt werden.
Eiweiße, die an der Übertragung von Signalen zwischen Zellen beteiligt sind. Sie bestimmen, wie Zellen wachsen, sich vermehren oder auch in welche Zelltypen sie sich weiterentwickeln. Einige werdenn als Wachstumsfaktoren bezeichnet, andere sind entscheidend für körpereigene Abwehrprozesse oder Entzündungsreaktionen.
Wenn eine Zelle Botenstoffe ausschüttet, um andere Zellen zu Reaktionen anzuregen, spricht man auch von Zytokin-Ausschüttung.
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